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surrogattherapie

Einleitung

Surrogat- oder Ersatz-Partnerinnen sind Frauen, mit denen Männer unter anderem die Möglichkeit haben, sexuelle Aktivitäten schrittweise zu üben, ohne an einem Leistungsdruck zu scheitern oder vor Erwartungsangst zu verzagen. Die folgenden Überlegungen basieren auf therapeutischen Coaching-Erfahrungen und sind aus männlicher, heterosexueller Sicht geschrieben.

Im Rahmen der Diskussion über das Thema Sexualassistenz respektive „BerührerInnen für Behinderte“ wurde dieses Thema (in der Schweiz) bereits einmal kontrovers diskutiert (Pro Infirmis-Projekt). Für nicht-behinderte Männer und Frauen, die psychologische Schwierigkeiten mit der Sexualität haben, können Ersatzpartner/innen unter Umständen wertvolle Erfahrungen ermöglichen. Das Gefühl, keine positiven sexuellen Kontakte mit einer Partnerin haben zu können, kann den Selbstwert des Mannes stark angreifen. Selbst Aktivitäten wie die Selbstbefriedigung können im Wert gemindert werden, weil damit nicht nur das Gefühl der Befriedigung verbunden ist, sondern auch ein Gefühl des Vermeidens von geteilter Sexualität.

Für viele Männer stellt sich das Ganze als eine Art Dilemma dar, das sie nicht lösen können. Es sind in der Regel auch Männer, für die bezahlter Sex moralisch nicht in Frage kommt, oder sie tun sich sonst damit schwer.

Problemlagen

Psychische Probleme mit der Sexualität  trotz Wunsch nach derselben können Männer in ganz unterschiedlichen Lebenssituationen treffen. Surrogat-Erfahrungen können somit auch als hilfreich erfahren werden, unabhängig von der konkreten Ausgangslage. Zum Beispiel für Männer, die in einer Ehe oder Partnerschaft sind, in der aber keine sexuellen Aktivitäten (mehr) vorkommen oder noch nie wirklich stattfanden. Dann Männer, die sich seit längerem sexuelle Erfahrungen mit Frauen wünschen, aber keine solche haben. Natürlich für Männer, die durchaus sexuelle Erfahrungen machen, die aber stets überschattet sind mit negativem Erleben, Erwartungsängsten und schliesslich Rückzug.

Für viele Männer stellt sich das Ganze als eine Art Dilemma dar, das sie nicht lösen können. Es sind in der Regel auch Männer, für die bezahlter Sex moralisch nicht in Frage kommt, oder sie tun sich sonst damit schwer. Nicht wenige tun sich übrigens schwer damit, weil beim bezahlten Sex aus Schutzgründen ein Präservativ notwendig ist. Gerade dies kann bezahlten Sex für sie unerreichbar machen, weil der Präservativ nicht selten mit zusätzlichem Stress in Verbindung steht.

Prostituierte als mögliche „Surrogat-„Partnerinnen

Trotz solcher Bedenken ist eine erste mögliche Surrogat-Lösung für solche Schwierigkeit im Bereich des bezahlten Sex zu suchen. Prostituierte oder Sex-Workerinnen können bei solchen Problemlagen durchaus eine Hilfe darstellen. Schwieriger, aber auch nicht ohne Erfolgsaussichten ist die Suche einer sexuell geprägten Übungsbeziehung übers Internet. Hier finden sich in der Regel Mann und Frau über geeignete Foren. Unter der Voraussetzung, dass man die Erwartungen klärt, kann auch dieser Weg zu sexuellen Beziehungserfahrungen führen.

Rolle des Coaching und der Therapie

Das Coaching bereitet den Klienten auf solche Kontakte vor und klärt die richtige Dosierung der sexuellen Aktivitäten: Von Anschauen, Reden über Berühren bis Geschlechtsverkehr ist es ein weites Programm. Das Passende muss ausgesucht und dann aufgrund positiver Erfahrungen langsam aufgebaut werden. Aufgrund solcher Coaching-Erfahrungen hat sich herausgestellt, dass, ein bisschen Ausprobieren und Suchen vorausgesetzt, die meisten Sex-Workerinnen sehr viel Verständnis haben für das Vorhaben, wenn der Kunde eingangs davon erzählt. Das ist erfahrungsgemäss überhaupt kein Hinderungsgrund. Bezahlt werden sie so oder so. Das Gleiche gilt bei einer privaten, nicht unbedingt mit Geld erkauften Intimbeziehung. Zwar sind die Möglichkeiten wie gesagt geringer, weil Frauen (aber auch viele Männer) aus emotionalen Gründen nicht Beziehungen suchen, bei denen der Sex von Beginn weg und absichtlich ins Zentrum gestellt wird. Aber auch hier hat die Erfahrung gezeigt, dass es mit einiger Geduld zu Kontakten kommen kann, die beidseits als stimmig und wertvoll erfahren werden.

Die therapeutische Arbeit besteht vor allem im Vertiefen, Begleiten und personzentrierten Verstehen dieser neuen und natürlich auch der alten, negativ geprägten Erfahrungen. Die neue, schrittweise aufbauenden und deshalb in der Regel positiven Erfahrungen ermöglichen das Aufbrechen von Schemata und (Selbst-) Bewertungen, welche sich bislang zu sehr im Kreis drehten und verhärtetes, strukturgebundenes Erleben bedeuteten. Mit “strukturgebunden” ist gemeint, dass kein flexibles, kein neues Erleben mehr wahrgenommen werden kann. Gerade neue, positivere Erfahrungen erleichtern ein therapeutisches Arbeiten in diesem Zusammenhang.

Weitere interessante Informationen unter: -> wikipedia/Surrogatpartnerschaft

Ich habe die Möglichkeit, mit professionellen Surrogatpartnerinnen zusammen zu arbeiten für Männer und Frauen, die in einer Surrogattherapie  ihr Verhältnis zum Körper und zur Sexualität behandeln wollen. Dies geschieht stets kombiniert mit Psychotherapie.

 

 


 

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