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Fachartikel zu Psychologie

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Persönlichkeitsstörungen sind häufig länger sich aufrechterhaltende “psychische” Zustände und Verhaltensmuster, die in der Persönlichkeit tief verankert sind. Nebst funktional zahlreichen notwendigen und sinnvollen Mustern gibt es auch solche, die sogenannt dysfunktional sind. Dann redet man von einer Störung, die oft nur über eine Psychotherapie von langer Dauer korrigiert werden kann. Gute Prognosen respektive Erfolgsaussichten, um die Störung zu beheben, sind mässig, häufig geht es auch um ein sich Arrangieren. Alle von der wissenschaftlichen Forschergemeinde akzeptierten Persönlichkeitsstörungen werden unter anderem im ICD-10* detailliert beschrieben:

Personen mit einer Persönlichkeitsstörung weisen gegenüber der Mehrheit der betreffenden Bevölkerung deutliche Abweichungen im Denken und Fühlen auf , insbesondere gibt es auffällige psychologische Unterschiede in der Beziehungsgestaltung und der Fähigkeit, in Beziehungen zu andern zu stehen. Das bedeutet, dass die Interaktionsmuster der Persön-
lichkeitsgestörten vom Umfeld als problematisch erlebt

werden. Der Interaktionsstil erscheint Dritten häufig als unberechenbar und insgesamt belastend. Für die Persönlichkeitsgestörten selber ist er oft eine Quelle von viel Leiden.

Die abhängige Persönlichkeitsstörung

Personen mit einer Persönlichkeitsstörung, deren Grundmerkmal „Abhängigkeit“ aufweist, verlassen sich bei Lebensentscheidungen passiv auf ihre Mitmenschen – dies kann sowohl für die “kleinen” Entscheide des alltäglichen Lebens wie auch für wichtige Entscheidungen gelten . Die ICD-10-Klassifikation führt die „abhängige Persönlichkeitsstörung“ unter F.60.7 auf. Menschen mit dieser Störung haben die Neigung, ihr Beziehungsnetz so zu „organisieren“, dass sie Entscheidungen jeweils Dritten, „den andern“ oder den Personen, zu denen sie in Abhängigkeit stehen, delegieren können.

Auffallend ist zudem ebenso, dass dies auch kleine Entscheidungen betrifft. Zum Beispiel bei alltäglichen Verrichtungen wie Einkaufen gehen oder Rechnungen bezahlen. Die Störung ist unter anderem auch gezeichnet durch heftig aufgretende, immer wiederkehrende Trennungsängste und durch ein “umfassendes” Gefühl der persönlichen Imkompetenz. Die Passivität, welche die abhängige Persönlichkeit auszeichnet, ist ein Schutz vor den zu treffenden Entscheidungen und auch Schutz vor den häufig verspürten Ängsten und Überforderungsgefühlen. Daraus ergibt sich die Konsequenz, dass solche Personen häufig dem Wunsch, sich andern unterzuordnen, nachgeben.

Nicht selten versuchen sie, ältere Menschen in ihr Leben einzubinden. Daraus entsteht die Situation, dass sie sich deren Wünsche unterwerfen, weil sie quasi als Kompensation ja deren Sicherheit und Struktur geniessen. Häufig stellen Aussenstehende eine Art Kraftlosigkeit im intellektuellen Bereich fest sowie ein Treibenlassen in emotionalen Belangen, auch dann noch, wenn es um ganz persönliche Dinge gehen mag, die sie unmittelbar angehen – also auch zum Preis von spürbarem Leiden.

* International Classification of Mental and Behavioural Disorders, herausgegeben von der Weltgesundheitsorganisation WHO

 

 


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