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bipolardepression

Allgemeine Beschreibung: bipolare affektive Störung

Die bipolare affektiven Störung wird auch bipolare Depression oder bipolare Störung genannt. Früher war auch der Begriff der manisch-depressiven Erkrankung geläufig. Es handelt sich hier um eine Störung, die durch mindestens zwei Episoden charakterisiert werden kann, während denen die Stimmung und das Aktivitätsniveau der betroffenen Person deutlich gestört ist. Einerseits besteht eine der Episoden in einer gehobenen Stimmung, verstärktem Antrieb (-sgefühl) und erhöhter Aktivität. Das ist die sogenannte hypomanische oder manische Episode.

Andererseits besteht die Störung in einer zweiten, vor- oder nachgeordneten, Episode der Stimmungssenkung, des verminderten Antriebs (-gefühl) und der reduzierten Aktivität. Das ist die depressive Episode, welche den Kriterien einer leichten oder mittelgradigen depressiven Episode entspricht (siehe Depression). Zwischen den beiden entgegen gesetzten Episoden kehrt der Betroffene in der Regel zu einem normalen Antriebsmodus und ausgeglichener Stimmung zurück.

Die ICD-10 Diagnostik unterscheidet vor allem, ob es sich gegenwärtig um eine manische oder eine depressive Episode handelt. Entsprechend fallen auch die Kodierungen im ICD-10 aus. F31.0, F31.1 und F31.2 sind Kodierungen für "bipolare affektive Störung" mit einer gegenwärtig hypomanischen Episode. F31.3 und F31.4 sind Kodierungen für "bipolare affektive Störung" mit einer gegenwärtig depressiven Episode. 

Diagnostische Kriterien für eine Manie (ohne psychotische Symptome)

A. Die Stimmung ist vorwiegend gehoben, expansiv oder gereizt und für den Betroffenen deutlich abnorm. Diese Stimmung muss dominieren und mindestens eine Woche anhalten (es sei denn, eine Klinikeinweisung wird notwendig).

B. Mindesten drei der folgenden Merkmale müssen vorliegen und vier, wenn die Stimmung nur gereizt, aber nicht gehoben und expansiv ist. Die Merkmale müssen eine schwere Störung der alltäglichen Lebensführung verursachen:

  1.  gesteigerte Aktivität oder motorische Ruhelosigkeit
  2. gesteigerte Gesprächigkeit (Rededrang)
  3. Ideenflucht - Gedankenrasen
  4. Verlust normaler sozialer Hemmungen, was u.U. zu einem unangemessenen Verhalten führt
  5. vermindertes Schlafbedürfnis
  6. überhöhte Selbsteinschätzung oder Grössenwahn
  7. Ablenkbarkeit oder ständiger Wechsel von Aktivitäten und Plänen
  8. tollkühnes oder rücksichtsloses Verhalten, dessen Risiken die Betroffenen nicht erkennen, z.B. rücksichtloses Fahren, Bezahlen von Lokalrunden, törichte Unternehmungen etc.
  9. gesteigerte Libido oder sexuelle Taktlosigkeit

Die diagnostischen Kriterien für eine depressive Episode finden Sie hier.

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**Die hier aufgeführten Kriterien finden sich im "Taschenführer zur Klassifikation psychischer Störungen. Mit Glossar und Diagnostischen Kriterien. ICD-10:DCR-10. Forschungskriterien. Hans Huber Verlag. Erste Auflage 1999. Herausgeber in deutscher Sprache: Prof. Dr. H. Dilling. Auf der Grundlage von J.E. Cooper - Diagnostic Criteria for Research ICD-10:DCR-10"

 


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