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Fachartikel zu Psychologie

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computerspielePackende Spiele, stundenlanges Surfen im Internet, Chatten mit virtuellen Freunden oder Informationsbeschaffung für die Hausaufgaben: Jugendliche wachsen mit dem Computer auf, so dass der tägliche Umgang zuhause und in der Schule längst ein Kinderspiel ist. Das Freizeitverhalten der Jugendlichen hat sich entsprechend geändert – Fussball- und Golfspiele werden vermehrt vor dem Bildschirm gespielt, weniger mit den Freunden im Freien. Doch was ist das Problem mit diesen Computerspielen?

Aus psychologischer Sicht gibt es drei Ebenen, auf denen Suchtprobleme auftreten können. Erstens die Inhalte der Spiele, um die es geht. Zweitens das Zeitgefühl, das verschieden ist, wenn ein Kind vor dem Computer sitzt oder eine Wanderung unternimmt. Dieses veränderte Zeitgefühl hat wesentlich mit den gespielten Inhalten zu tun. Der dritte Punkt ist die Beziehungssymbiose zwischen Bildschirm und Nutzer. Der Bildschirm erscheint aktiv und ist oft gar Bindeglied zu andern Mitspielern. Aber er ist kein echtes Gegenüber. Und zwar deshalb nicht, weil ein echtes Gegenüber nicht an einer Steckdose angeschlossen ist.

Siege als Suchtgefahr

Dass Computerspiele spannend oder „cool“ sein können, ist unbestritten. Inhaltlich besonders problematisch sind Spiele, bei denen man gewinnt, wenn man ein möglichst erfolgreicher Täter ist. Je mehr Opfer man auf einem Konto verbuchen kann, desto besser. Diese Spiele sind auffällig häufig für männliche Jugendliche attraktiv, die in ihrer Schul- und Lehrlingskarriere unter Leistungsdruck Misserfolge befürchten oder zu verzeichnen haben. Gerade Spiele mit Täter-Identifikation versprechen häufig (Etappen-) Siege. Dieses Wiederholschema zum (vermeintlichen) Sieg bietet emotional ein Suchtpotenzial, das an der Zeit gemessen werden kann, die man vor dem PC verbringt.

Klare Abmachungen nötig

Wer während seiner Freizeit täglich stundenlang vor dem PC sitzt und dadurchnachweislich Schule, Arbeit, Verpflichtungen, Hobbys und soziale Kontakte zu kurz kommen lässt, hat ein Problem mit dem Computer. Was können Eltern tun? Die erste Massnahme ist immer eine Abmachung zur Nutzung. Klappt dies, dann hat der Jugendliche kein schwerwiegendes Problem.

Er reagiert letztlich wieder selbstverantwortlich. Man kann zusätzlich die Abmachungen ausweiten und gemeinsam schauen, wie die Zeit anders verbracht werden kann. Je jünger Jugendliche sind, desto besser können Sanktionen vorgängig vereinbart werden. Nützt alles nichts, dann hilft nur eine zeitlich begrenzte Entfernung von Tastatur, Joystick und Modemkabel. Eine vielleicht unpopuläre Massnahme, aber je nach Problemlage eine sinnvolle, die auch wiederholt angewendet werden kann.

 

 


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